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Route 1 - Kleine Runde um die Klinik

Kleine Runde um die Klinik

Leicht - 3,7 km – ca. 0:52 Std.
 
 

Paraxolwerk

Die kleine Runde führt Sie zum Nordtor des Klinikgeländes. 13 historische Gebäude aus der Bauzeit des „Paraxol-Werkes“ (1937-1941) sind noch erhalten. Sie sind durch die Verwendung großer Sandsteinquader gut zu erkennen.

„Das Landesamt für Denkmalpflege in Marburg begründet die Unterschutzstellung unter anderem damit, dass ab 1943 hier der Sitz der heereseigenen Montanindustrie GmbH war, der nach Bombenangriffen von München nach Nordhessen verlegt wurde. Die ausgewählten Gebäude seien als Sachgesamtheit ein Kulturdenkmal. Ausschlaggebend sei die geschichtliche Bedeutung als Zeugnis der Kriegsvorbereitung des Nationalsozialistischen Deutschen Reiches. Sie belege auch den Einsatz von Zwangsarbeitern in diesem menschenverachtenden System und die Einbindung der deutschen Großindustrie in den totalitären Apparat der NS-Diktatur. Die Bauten hätten hohen dokumentarischen Wert. Es ließen sich Produktionsabläufe ablesen und auch die Reste der gesprengten Bunker seien schützenswert, da sie „inmitten des Waldes eine starke emotionale Wirkung auf den Betrachter haben“. (HNA vom 14.4.2015)
 
 

Klinik-Kapelle und Geschichte der Klinik-Seelsorge

Das historische Kapellen-Gebäude diente früher als Schmiede und Werkstatt. Der „Werkstattcharakter“ ist bis heute durch Metallschienen in der Decke und eine besonders stabile Betonkonstruktion mit Säulen und wuchtigen Fensterstürzen zu erkennen.

Bei der Neugestaltung des Raumes ließen sich Ralf Pinnau, Geschäftsführer der Klinik, und die beiden ehemaligen Klinikseelsorger vor Ort, Pfarrerin Elke Herich-Schrader und Pfarrer Thomas Schrader, dazu der Lippoldsberger Gemeindepfarrer Christian Trappe, von folgenden Überlegungen leiten:

  •  Die Kapelle soll Geschichte, Natur und Kultur der Oberweser-Region sichtbar machen. Konkret heißt das: Der Charakter des Raumes bleibt trotz mancher Veränderungen erhalten.

  • Die Betonpfeiler bleiben betonsichtig bestehen. Das gilt auch für die Fensterstürze. Der historische Fußboden mit roten Fliesen bleibt liegen, einige Risse in den Bodenplatten nehmen wir in Kauf.

  • In der Sandsteinplatte des Altars wird das Hauptgestein des „Kuppigen Solling“ sichtbar.

  • Die Altar-Rückwand ist mit einem groben Holz-Relief gestaltet. Es bezieht symbolisch das große Waldgebiet des Solling mit ein.

  • Das Birkenholz-Kreuz über dem Altar wird an einem großen, noch aus der alten Werkstatt stammenden Kettenglied aufgehängt.

  • Tücher, die mit Bibelversen bedruckt sind, sollen an die größte Leinenbleiche Hessens erinnern, die bis zum Niedergang der Leinweberei und der Erfindung chemischer Bleichmittel auf den Schwülmewiesen bei Vernawahlshausen bestand.

  • Für die Glocke von 1642, die die aus dem schlesischen Kraschnitz vertriebenen Diakonissen nach dem 2. Weltkrieg mit nach Lippoldsberg brachten, soll an der äußeren Südwand der Kapelle ein hölzerner Glockenstuhl mit Seilzug angebracht werden.
 
 

Ein kurzer Blick zurück: Geschichte der Klinik und Klinikseelsorge in Lippoldsberg

Blick auf Gebäude der Klinikzoom
Blick auf Gebäude der Klinik

Klinikseelsorge in Lippoldsberg gibt es schon lange. Zunächst waren es Diakonissen aus dem schlesischen Kraschnitz (bei Breslau), die in den Nachkriegsjahren diakonisch-christlichen Geist in das Gelände trugen, das zwischen 1937 und 1941 aus einem ganz anderen Geist heraus als Produktionsanlage für „Pentaerithryt“, ein Vorprodukt für Pulver und Sprengstoff, errichtet worden war.

Die riesige Anlage, zu deren Bau auch Zwangsarbeiter aus der Sowjetunion, Polen, Italien und Tschechien eingesetzt waren, nahm erst kurz vor Kriegsende im Spätsommer 1944 für einige Wochen die Fabrikation auf. 1945 besetzten amerikanische Truppen das Gelände. Sie sprengten die gewaltigen Methanol-Bunker, deren Ruinen noch heute östlich des „Hofes Eichholz“ im Wald zu finden sind.

Den Diakonissen ist es vor allem zu verdanken, dass durch ein neues Nutzungskonzept für das Gelände die Amerikaner von einem Abriss der Gebäude Abstand nahmen. Zunächst lebten in den großen Gebäuden Heimatvertriebene. Später wurde aus der ehemaligen Rüstungsfabrik eine Lungenheilstätte für die unzähligen Tuberkulosekranken der Nachkriegsjahre.

Mit dem Abklingen der Tuberkulose entwickelte sich ab 1968 das Klinik- und Rehabilitationszentrum Lippoldsberg mit einer Schule für Ergotherapie und (bis vor einigen Jahren) einem Berufsförderungswerk zur beruflichen Rehabilitation.

Die Kraschnitzer Diakonissen zogen in Diakonische Stiftungen (u.a. in Kaiserswerth und Bethel). Das ehemalige Diakonissenstift im polnischen Krosnice wird als Woiwodschaftskrankenhaus für Neuropsychiatrie genutzt.

Die Klinikseelsorge in Lippoldsberg wurde zunächst überwiegend vom jeweiligen Lippoldsberger Gemeindepfarrer übernommen. Seit 1985 besteht eine eigenständige Pfarrstelle für Klinikseelsorge, die vor einigen Jahren auf 0,5 Pfarrstellenanteil verringert wurde.

 
 

Klinikseelsorge heute

Zu den Aufgaben der Klinikseelsorge, die vor allem von der in Vernawahlshausen ansässigen Pfarrerin Elke Herich-Schrader wahrgenommen wird, zählt ein wöchentliches Gottesdienst-Angebot, Seelsorge-Gespräche mit Patientinnen und Patienten und deren Angehörigen, bei Bedarf auch mit dem Klinikpersonal. Dazu kommt eine Lehrtätigkeit für Ethik an der Schule für Ergotherapie, die zurzeit von Pfarrer Thomas Schrader wahrgenommen wird.

Ehrenamtliche Mitarbeiter*innen des Besuchsdienstes sind regelmäßig in den Patientenhäusern unterwegs und nehmen sich Zeit für Gespräche und zum Zuhören. Die Mitglieder des von Pfarrerin Herich-Schrader geleiteten Besuchsdienstes treffen sich regelmäßig zur Beratung, Fortbildung und anonymisierten Fallbesprechung in den Räumen der Klinikseelsorge.

Die Kapelle ist für Besucher tagsüber geöffnet.

 
 

Weiter auf dem Weg

Der Waldweg führt Sie an der kleinen „Saatkamp-Hütte“ vorbei. Bis Mitte des letzten Jahrhunderts wurden aus gesammelten Sämereien Waldbäume gezogen, die standortnah zur Aufforstung verwendet wurden.

Sie gelangen auf einen Wirtschaftsweg oberhalb der Klinik. Bei klarer Sicht reicht der Blick weit ins Weserbergland.

Die Ergotherapieschule Lippoldsberg bildet, als Teil einer der größten Fachklinken für die Rehabilitation schwer betroffener neurologischer Klienten (sog. Reha-Phase B), engagierte junge Menschen zu Ergotherapeuten aus.

Ergotherapieschule
Klinik- und Rehabilitationszentrum
Lippoldsberg GmbH

Birkenallee 1
34399 Wesertal

Tel.- u. Fax-Nr. der Ergotherapieschule
0 55 72 / 41-17 81 oder -17 80
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ergo-schule@klinik-lippoldsberg.de

Klinik- und Rehabilitationszentrum Lippoldsberg
verfügen über die Klinikbereiche Innere Medizin und Neurologie.

Ambulante Leistungen in allen medizinischen Fachabteilungen unserer Klinik, umfangreiche Therapieleistungen und ein Hirnleistungstraining, gehören ebenso zu unseren Behandlungsmöglichkeiten.

Unsere Therapieleistungen umfassen die Bereiche:
Physiotherapie, Physikalische Therapie, Logopädie, Ergotherapie, Psychologischer Dienst / Psychotherapie, Neuropsychologie und Diätberatung.

Zu den Services und Einrichtungen in Klinik- und Rehabilitationszentrum Lippoldsberg gehören:
das „e.motion" - Zentrum für Prävention und Sporttherapie, ein Patientencafé mit Kiosk sowie die Klinikseelsorge.

Klinik- und Rehabilitationszentrum
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